Einführung
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Telefonanlage als Cloud-Service - Warum?
Im Grunde muß die Frage ja anders lauten, denn warum sollte man sich im heutigen Zeitalter noch einen Telefonanlagenkasten ins Haus stellen? Uns fällt hier kein sinnvoller Grund ein. Die i-PBX ist eine Telefonanlage im Netz und kann daher auf verschiedenen Wegen ins Haus kommen.
- Da wäre zum einen das Internet. An jeder Stelle, an der Internet in geeigneter Bandbreite verfügbar ist, kann die i-PBX genutzt werden. Das ist ja nicht nur am eigentlichen Nutzstandort, wo eine konventionelle Telefonanlage stehen würde, sondern praktisch überall der Fall. Einmal vorausgesetzt, dass die Bandbreite und Laufzeit der Datenpakete in Ordnung wäre, könnte also auch an jedem Hotel-WLAN der Dienst genutzt werden.
- Dann die direkte Anbindung mit den antilo-Voice-Produkten. Hier handelt sich um spezialisierte Leitungen, die nur für den Betrieb von Telefonie optimiert sind. Surfen ist hier nicht möglich, allein deshalb schon nicht, weil es keine Verbidung zum Internet gibt. Unsere Zugangsleitungen werden abseits und ohne negativen Einflüsse des Internets oder anderer Datenkommunikation geschaltet.
- Im Unternehmens-Netz kann der Dienst an zentraler Stelle eingerichtet werden und dann von allen Standorten ausgehend genutzt werden. Damit entfallen sämtliche Telefonanlagen und die Rufnummern laufen an einer einzelnen Stelle - der i-PBX - auf. Damit sind Funktionen wie kostenfreie interne Telefonate, Belegtfeld von Mitarbeitern an einem anderen Standort usw. kein Problem mehr, denn alle Teilnehmer befinden sich in der selben global verfügbaren Telefonanlage.
- Durch die starke Integration aller möglicher Kommunikationsnetze sind ganz andere Dienste möglich. So kann insbesondere mit iPhones auf die Anlagen-App zugegriffen werden, um auch als mobiler Teilnehmer Funktionen der Anlage nutzen zu können.
- Dann wäre noch das Argument der Kosten. Warum sollte man eine Hardware kaufen, wenn es einen Dienst gibt, der die Leistung on-demand bereitstellt? Wenn man morgen 10 Teilnehmer mehr braucht, ist das ohne Technikerbesuch in wenigen Sekunden über das Admin-Portal erledigt. Wie ein Strom- oder Wasseranschluß gibt es eine Nutzungsabrechnung. Wer viel nutzt, zahlt mehr als jemand, der ganz wenig nutzt.
Viele Gegner zentralisierter Lösungen sprechen hier von Verfügbarkeit, aber ganz ehrlich: Die i-PBX wird als hochverfügbarer Dienst betrieben, mehrere Informatiker und spezialisierte Telekommunikationstechniker sind rund um die Uhr mit dem stabilen Betrieb beschäftigt. Ein eigenes Entwicklerteam programmiert täglich neue Lösungen und realisiert Ideen unserer Kunden. Und das kann eine Hardwareanlage besser? Sicher nicht.
warum Cloud nicht gleich Cloud ist
Es ist ja so, dass der Begriff "Cloud" zwar für alles steht, was nicht im eigenen Hause stattfindet und extern gerechnet wird. Im Sprachgebrauch wird dies aber gleichgesetzt mit "... über das Internet".
Dass dies bei der i-PBX nicht der Fall ist, hat folgende Gründe:
- sehr hohe Managebarkeit der Anbindung
- maximale Verfügbarkeit
- beste mögliche Sprachqualität
- echte Georedundanz durch die Verwendung unterschiedlicher Rechenzentren
Letztlich bedeutet das antilo-Konzept ein "alles aus einer Hand", bei dem im Falle des Falles nicht unterschiedliche Dienstleister zu koordinieren sind.
Und noch eine Sache zum Bedenken:
Die Telefone selbst ist einer der ältesten Cloud-Dienste überhaupt. Bereits ab der allerersten analogen Telefonleitung hat das "Fräulein vom Amt" die Verbindung zweier Teilnehmer geschaltet - außerhalb des eigenen Hauses. Sie stellte damit den Ur-Ur-Vorläufer unseres Cloudsystems dar.
Architektur und Komponenten der i-PBX
Die i-PBX ist als Clusterverbund aufgebaut und ist in zwei Rechenzentrem beheimatet. Hierdurch wird eine hohe Fehlertoleranz erreicht. Die Cloudstruktur erlaubt es, einzelne Komponenten zur Wartung außer Betrieb zu nehmen, ohne dass die Verfügbarkeit beeinträchtigt ist.
Neben den SBCs (Session-Border-Controller), die die Schnittstelle zu anderen Telekommunikationsnetzen darstellen, gibt es noch Registrar-Systeme, die die Registrierung und Lokalisierung der einzelnen teilnehmenden Telefone übernehmen und überwachen.
Kern ist jedoch der i-PBX-Core, der aus unterschiedlichen Funktionsbausteinen besteht, welcher die Funktionalität der i-PBX ausmacht. Das System ist offen, so dass auch TK-Anlagen-untypische Möglichkeiten bereits realisiert wurden. Aus dem bloßen Versuch, eine Türsprechstelle zu implementieren, wurde im Laufe der Zeit ein komplexes Modul zur Umweltsteuerung. Aus einem Plugin zur Integration von Video auf entsprechend ausgestatteten Endgeräten wurde eine komplette kleine Überwachungslösung.
Die Datenhaltung der i-PBX übernimmt eine zentrale Datenbank, die an zwei Standorten gespiegelt ist. Auf diese Datenbank greifen insbesondere die Konfigurationsportale zu, mit denen Sie Einstellungen vornehmen können.
Sämtliche Anfragen durchlaufen eine Abstraktionsschicht. Daher wird nicht hardwarenah entwickelt, sondern auf einer abstrakteren Ebene mit entsprechenden Adapterkomponenten. Auf diese Weise kann besser auf neue Entwicklungen im Markt reagiert und die Bindung an einzelne Hersteller vermieden werden.
Kommunikation zwischen i-PBX und Endgeräten
Die i-PBX setzt auf Standardprotokollen auf. So wird SIP gesprochen zum Zwecke der Telefonie. Für den Fall eines Einsatzes hinter einer Firewall sind bestimmte Ports notwendig, mit denen kommuniziert wird.
Die i-PBX selbst befindet sich in folgendem IP-Netz: 91.212.181.0/24.
Aus Skalierungsgründen sollte sicherheitshalber das gesamte Netz angesprochen werden, anstatt einzelne Hosts. Im Rahmen der Lastverteilung und während Wartungsarbeiten kann es jederzeit zu einem IP-Wechsel innerhalb dieses Netzes kommen, der ansonsten zu einer Serviceunterbrechung führen kann.
Quell-Port | Ziel-Port | Protokoll | Richtung | Verwendung |
---|---|---|---|---|
1024-65520 | 80 | tcp | Endgerät -> I-PBX | http://wiki.i-pbx.de |
1024-65520 | 80 | tcp | Endgerät -> I-PBX | http://update.i-pbx.de (automatisches Firmwareupdate) |
1024-65520 | 443 | tcp | Endgerät -> I-PBX | https://admin.i-pbx.de bzw. https://mobile.i-pbx.de (Admin- und Mobile-Portal) |
1024-65520 | 20080 | tcp | Endgerät -> I-PBX | Endgeräte-Provisionierung und Endgeräte Systemdialoge |
10000-60000 (ggf. auch am Endgerät einstellbar) | 5060 | udp | Endgerät <-> I-PBX | SIP Signalisierung |
10000-60000 | 10000-60000 | udp | Endgerät <-> I-PBX | Bereich, in dem Sprachkanäle dynamisch vereinbart werden |
1024-65520 | 80+443 | tcp | I-PBX -> Endgerät | Endgerätesteuerung für CTI-Anmeldungen und my-iPBX |
Teilnehmer, deren Endgeräte hinter einer antilo Voice-Leitung liegen, benötigen keine Einstellung. Hier sind die Ports und Dienste als General-Shared-Service bereits freigegeben.
Sofern die Endgeräte sich nicht hinter einem transparenden Medium befinden und ein NAT-Gateway passiert wird, kann es erfahrungsgemäß Probleme geben mit dem Zugriff der i-PBX auf das Endgerät. Diese für CTI-Anwendungen benötigen Zugriffe werden insbesondere für Operatoranwendungen und my-iPBX verwendet.
In jedem Fall empfehlen wir in diesem Falle, einen VPN-Tunnel zu verwenden, um die NAT-Problematik zu umgehen.
Vor- und Nachteile
Natürlichweise sehen wir als Entwickler im Wesentlichen die Vorzüge einer zentralisierten Dienst- und Service-orientierten Lösung. Als solche wären zu nennen:
- Sehr gute und umfangreiche Systemanlage auch für kleinere Kunden zum bezahlbaren Preis
- Standort-übergreifende Telefonie, bzw. eine große Telefonanlage für mehrere Standorte
- Umzug von Mitarbeitern in einem Unternehmen ist nur noch eine Sache von Minuten
- Hochverfügbarkeit inclusive
- Computer-unterstützte Telefonie (CTI, Click-to-Call)
- keine lange Vertragsbindung
- keine Investition in Anlagenhardware notwendig
- Faxserver enthalten
- Integration des Handys als mobile Nebenstelle
In diesem Kapitel muss man natürlich auch über Nachteile nachdenken. Letztlich ist es zunächst das gute Gefühl, Geld für etwas ausgegeben zu haben, was im Büro steht. Dieses Kasten-im-Büro-Feeling kann eine Telefonanlage als Dienst im Netz nicht bieten - dafür haben Sie aber auch keine Investitionen.
Aber es gibt noch einen Faktor, über den man sprechen muss. Sofern ISDN benötigt wird als Datenübertragungsverfahren, wird es zu Problemen kommen. Es ist derzeit nicht möglich, den ISDN-Datenkanal in SIP zu encapsulieren. In der Tiefe betrachtet liegt es daran, dass SIP derzeit das ISDN-Dienstekennzeichen nicht überträgt. Genau das wäre bei digitalen Daten aber notwendig, damit ein angerufener Anschluß daran erkennen kann, ob es sich um Sprache oder Daten handelt.
Glücklicherweise sind diese Verfahren heute fast ausgestorben und fast flächendeckend durch IP / DSL / VPN-Konstruktionen ersetzt worden. Das gilt mittlerweile sogar für Electronic Cash, Frankiermaschinen und Alarmanlagen.